Trennungs- und Beziehungsambivalenz
Ambivalenz gehört oftmals zu Entscheidungsfindungen und Veränderungsprozessen dazu. Sie zeigt uns, dass wir in Bewegung kommen und anstehende Entwicklungsschritte ihren Weg suchen.
Die Frage «Kann ich oder kann ich nicht – soll ich oder soll ich nicht?», kann zermürbend sein. Wenn wir merken, dass es in uns «arbeitet» und wir hin und her gerissen sind, blockiert sind weiter zu gehen, zerrt dies auch an persönlichen Kräften. Oftmals fühlen wir uns kaum mehr handlungsfähig und lenken uns mit Arbeit, diversen Engagements, Affären etc. ab. Damit versuchen wir meist aus diesem unangenehmen Gefühl des Dilemmas welches die Ambivalenz oft mit sich bringt, auszubrechen.
Wenn ich mich dagegen entscheide…
Lasse ich etwas zurück und bereue es irgendwann? Was ist für die Kinder das Beste? Was ist mit dem gemeinsamen Umfeld? Wie gestalte ich den Sonntagmorgen, wenn alle wo anders sind? Wie gehe ich mit der Tatsache um, dass alle ein Stück Heimat verlieren würden? Wen enttäusche und verletzte ich damit alles? Wie stehe ich selbst zu mir, wenn ich das tue? Wie würden wir alles gut aufteilen können: Geld, Haus, Kinderbetreuung etc.? Wie kann ich mit der Angst des Alleine seins umgehen?
Wenn ich mich dafür entscheide…
Was bedeutet es zu bleiben? In dieser Stimmung? Mit dem immer wiederkehrenden und auslaugenden oder strittigen Alltag? Wie lange ertrage ich sie noch, die kleinen Gemeinheiten, einfach weil man sich nicht mehr aushält und genervt ist. Oder vielleicht ist es das Schweigen, die Stimmung, die nichts und doch soviel sagt. Kriegen wir nochmals einen leidenschaftlichen Impuls, damit diese Beziehung sich wieder gut und richtig anfühlt? Will ich so alt werden?
Solche oder ähnliche Fragen versetzen Menschen in einen Zustand der Ambivalenz. Oft haben sie bereits verschiedene Versuche unternommen, um die Beziehung wieder interessanter zu gestalten und um sich selbst oder als Paar wieder lebendig und attraktiv zu erleben. Gelingt das nicht, kommt es früher oder später zur Frustration, der Resignation und irgendwann entsteht die Entscheidungsambivalenz. Sie ist die unruhigste Phase, weil sie uns meist vorführt, dass sich schmerzhafte Entscheidungen aufdrängen. Gleichzeitig scheint es uns nur schwer möglich diese anzugehen und umzusetzen.
Ambivalenz gehört zum Veränderungsprozess dazu. Darin stecken bleiben nicht! Bleibt man zu lange in der Ambivalenz und kann man weder das alte Leben neu gestalten noch das neue Leben angehen, haben körperliche und psychische Erkrankungen bzw. Auswirkungen oft einen guten Nährboden.
Professionelle Einzelberatung oder Paartherapie kann Sie in Ihrem persönlichen Prozess unterstützen, damit Sie verstehen warum Sie aus der Ambivalenz nicht rauskommen bzw. diese Sie blockiert. Die Gründe des Steckenbleibens sind vielfältig und uns oft kaum bewusst. Aus diesem Grund können wir die Ambivalenz, egal in welchem Zusammenhang, manchmal nicht selber auflösen.
Gerne unterstütze ich Sie als Paar oder als Einzelperson dabei, damit Sie Ihren Weg aus der Ambivalenz finden und Ihr Leben wieder mit Klarheit und Hingabe leben können!